Im November 2023 haben unsere Mitglieder einen neuen Vorstand gewählt. Mit Deniz Czempik aus dem Stapeltor, Till Krägeloh aus dem zakk und Gemma Russo-Bierke aus dem GREND verstärken drei neue Köpfe den Vorstand von Soziokultur NRW – ein guter Anlass also, sie hier vorzustellen. Wir haben Deniz ein paar Fragen gestellt.

Wer bist du und womit beschäftigst du dich gerade?

Ich bin in Duisburg geboren, ein Kind der Gastarbeiter*innen-Generation. Nach meinem pädagogischem Werdegang habe ich lange als Leitung im Einzelhandel gearbeitet, bis ich der Arbeitswelt der Leistungsgesellschaft den Rücken gekehrt habe. Im Stapeltor habe ich 2022 als Buchhalterin angefangen und schnell auch andere Aufgaben übernommen. Das Zentrum war damals noch eine Baustelle, gleichzeitig öffnete es die Tore für Menschen und Veranstaltungen – und es war Corona.

Seit 2023 bilde ich mit dem Geschäftsführer und dem Finanzer des Zentrums eine Leitungsebene, zunächst als Teamleitung und seit Januar 2024 als Programmleitung. Ich bin 41 Jahre alt und habe zwei Kinder.

Wir freuen uns sehr, dass du dich im Vorstand von Soziokultur NRW engagierst. Was hat dich dazu motiviert, für einen Vorstandsposten zu kandidieren?

Insbesondere die tolle Erfahrung mit einem Projekt der Kulturellen Bildung im Stapeltor, das von Soziokultur NRW gefördert wurde, hatte einen bedeutenden Einfluss. Die Möglichkeit, kreative Konzepte zu entwickeln und umzusetzen, ebenso wie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstler*innen und Veranstalter*innen hat mein Engagement für die Förderung von Kultur und sozialem Austausch bestärkt.

Auch als Künstlerin, Veranstalterin und Aktivistin bin ich mit vielen anderen Kulturschaffenden, Veranstalter*innen und Orten im Austausch und liebe es, diese Netzwerke zu pflegen, gemeinsam größere Sachen zu planen.

Die Vernetzungsarbeit von Soziokultur NRW durch Veranstaltungen und die Unterstützung der kulturellen Zentren durch Förderungen tragen zur Vielfalt und Stärkung der lokalen Kultur bei. Darüber hinaus finde ich die persönliche Beratung und die Gesamtstruktur des Verbands sehr bereichernd, weil sie uns ermöglichen, zusammen mit anderen Zentren größer zu denken. Ich freue mich, dabei zu sein.

Welche Themen aus dem soziokulturellen Kosmos liegen dir besonders am Herzen? Auf welchen Gebieten möchtest du dich auch für den Verband einbringen?

Mir ist wichtig, dass Angebote, Veranstaltungen und Räume entstehen, die Diversität in der Gesellschaft sichtbar und vor allem möglich machen. Räume, die intersektional, intergenerationell und partizipativ gedacht sind, fördern nicht nur die Teilnahme unterrepräsentierter Gruppen, sondern sie schaffen auch eine Umgebung, die zu den Verbindungen und gemeinsamen Erfahrungen unterschiedlichen Gruppen beiträgt.

Herzlichen Dank für das Gespräch!