Die Entscheidungen sind gefallen: Insgesamt 23 Vorhaben der kulturellen Bildung aus ganz NRW erhalten eine Förderzusage und damit grünes Licht für den Start. 500.000 Euro stellt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen dafür zur Verfügung. Soziokultur NRW setzt die Förderung in der Programmlinie “Kulturelle Bildung in der soziokulturellen Praxis” um.

Wir haben eine Übersicht inkl. Kurzporträt der geförderten Projekte zusammengestellt (in alphabetischer Reihenfolge der Orte). Sie finden bis Ende 2025 statt – über das eine oder andere Projekt werden wir hier noch berichten!

Wir machen Theater!

Bürgerzentrum Schuhfabrik, Ahlen

„Wir machen Theater!“ bietet Jugendlichen vielfältige Erfahrungsräume, in denen sie sich mit gesellschaftlichen Themen, ihrem sozialen Umfeld und Theatertechniken auseinandersetzen. Die diverse und inklusive Theatergruppe kann dabei für die Jugendlichen als psychosozial sicherer Hafen fungieren. Gleichzeitig eröffnet das Projekt die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen Rollen auszuprobieren.

Was heißt hier weiter leben? – Kulturelle Bildung für Menschen in persönlichen und sozialen Schwierigkeiten     

Theaterwerkstatt Bethel, Bielefeld

„Was heißt hier weiter leben?“ knüpft an ein Projekt aus dem Jahr 2023/24 auf: Darin wurden exemplarische Zugänge und Methoden zu kultureller Bildung und Teilhabe für junge und erwachsene Menschen mit sozialen und psychischen Schwierigkeiten, mit komplexen Behinderungen und in besonderen Lebenslagen konzipiert.

Das aktuelle Projekt bietet Raum zur Weiterentwicklung des Qualifizierungsangebots für Künstler*innen und Fachkräfte. Dadurch wird die multiplikatorische Wirkung der Projekte sichergestellt.

Grünanlage – Oase im Depot

Depot, Dortmund   

Bei dem Projekt „Grünanlage“ entsteht eine soziale Plastik, ein Spielplatz mit den Mitteln bildender Kunst, Literatur, Fotografie und Musik. In dieser temporären Oase haben die Projektteilnehmer*innen vielfältige Möglichkeiten, sich an verschiedenen künstlerischen Stationen kreativ auszudrücken, neue Fähigkeiten zu erlernen und sich mit anderen auszutauschen. Zum Finale veranstalten die Beteiligten Shows mit interaktiven Führungen durch die soziale Plastik.

Poesiepause – Was für Peripherie?!

zakk, Düsseldorf     

Die „Poesiepause“ ist eine künstlerische „Störung“ des Unterrichts. Einmal pro Woche „stört“ ein*e Künstler*in – in Kooperation mit der Schule – für sieben Minuten den Unterricht einer Schulklasse, spielt eine Szene, performt einen Song oder liest aus seinem*ihrem Buch. Schüler*innen (ab 13 Jahren) lernen so ein Halbjahr lang jede Woche neue Künstler*innen kennen. Abschließend nehmen die Jugendlichen an einem Workshop bei einem Künstler / einer Künstlerin ihrer Wahl teil.

Die „Poesiepause“ wird bereits erfolgreich an Düsseldorfer Schulen durchgeführt. Nun soll sie auch in kleineren Städten und im ländlichen Raum stattfinden.

Vor Oort 2025

Lokal Harmonie, Duisburg

Das Projekt „Vor Oort“ gibt es bereits seit der Corona-Zeit. In den vergangenen Jahren ist durch verschiedene Projekte der kulturellen Bildung eine Community junger Menschen entstanden, die eine zunehmende Neugier an kunstpädagogischen Angeboten entwickelt hat.

„Vor Oort 2025“ möchte mit kreativen Workshops – von Skulpturenbau über Kostümbild bis hin zu afrikanischer Musik – diese Entwicklung in Kooperation mit drei Duisburger Partnern fortführen.

Offenes Atelier – ein Ort für Nachbar*innen

Stapeltor, Duisburg

Das seit zwei Jahren bestehende Offene Atelier des Stapeltor lädt zum kreativen Experimentieren ein und dient gleichzeitig als künstlerischer Coworking Space. Nun soll es eine Erweiterung erfahren: Monatliche Workshops mit jeweils eigenem künstlerischem Schwerpunkt wechseln sich ab mit einem selbstorganisierten Eltern-Kind-Café. Künstlerische Förderung und nachbarschaftlicher Austausch treffen hier aufeinander.

Mit allen Sinnen – Kulturelle Bildung im inklusiven Kontext

Forum Billebrinkhöhe, Essen

Im Zentrum dieses Projekts steht die Teilhabe von jungen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen am kulturellen und gesellschaftlichen Leben. In vier Workshop-Reihen können Kinder und Jugendliche zwischen vier und 14 Jahren vielfältige sinnlich-ästhetische Erfahrungen machen, die das Vertrauen in das eigene Vermögen stärken und ihnen außerhalb von (z.B. schulischer) Leistungserwartung offenstehen. Erfahrungen aus einer vorherigen Workshop-Reihe fließen in dieses Projekt ein.

Spread the Word – Raum für Literatur

Grend, Essen

Die Gastronomie des Grend ist seit Kurzem ein Offenes Wohnzimmer, das auch mit Veranstaltungen bespielt wird. In diesem Rahmen möchte das Projekt „Spread the Word – Raum für Literatur“ neue Wege in der Literaturarbeit beschreiten: Schreibworkshops, partizipative Lesungen, Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen sollen Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte ansprechen und das demokratische Miteinander und den kulturellen Austausch fördern.

Lautstark – Netzwerk für kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche im Essener Norden – Auf dem Weg zur Verstetigung

Zeche Carl, Essen

„Lautstark – Netzwerk für kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche im Essener Norden“ bringt Akteur*innen der kulturellen Bildung zusammen und schafft Raum für Austausch und Kooperationen. Ziel ist es, auf Angebote der kulturellen Bildung aufmerksam zu machen, Workshops und Projekte für und mit Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen sowie Fortbildungen und themenspezifische Workshops für pädagogisches Personal umzusetzen.

School of Rock

Kulturzentrum Pelmke, Hagen

Die „School of Rock“ ist ein Musikworkshop für Jugendliche ab 13 Jahren. Neben dem Erlernen von handwerklichen Musikkenntnissen geht es bei dem Projekt auch um die Vermittlung von Sozialkompetenz, von Gruppenerfahrungen und Wissen um die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements und demokratischer Freiheit. Die geplanten Workshops werden durch eine öffentliche Abschlusspräsentation abgerundet.

Best of M*Treff – ein transdisziplinäres Atelier für junge Frauen und Queers

Alte Feuerwache Köln

Der M*Treff entwickelt seit 2018 Formate, um junge Frauen und Queers zu stärken, ihnen künstlerische Experimentierräume zu geben, Sichtbarkeit zu fördern. „Best of M*Treff“ greift die Schwerpunkte der vorherigen Jahre aus den Bereichen Literatur, bildende Kunst, Musik und Tanz auf und bringt sie innerhalb eines Offenen Ateliers zusammen.

Widerspruch – Politische Resilienz und Transformation durch freie literarische Arbeiten

Kulturbunker Mülheim, Köln

„Widerspruch“ ist ein kulturelles und politisches Bildungsprogramm, das marginalisierten Jugendlichen einen Zugang zum kreativen literarischen, journalistischen und publizistischen Arbeiten ermöglicht. Dabei werden politische Themen kreativ und kritisch reflektiert, Eigeninitiative und kulturelle Teilhabe gestärkt und Konsensfindung trainiert. In einer öffentlichen Abschlussveranstaltung können die entstandenen Werke präsentiert und in den Diskurs eingebracht werden.

Next Alphabet Crescendo

Werkhaus, Krefeld

„Next Alphabet Crescendo“ begibt sich auf eine außergewöhnliche Forschungsreise: Teilnehmende aller Altersstufen erkunden mithilfe von Tanz, Performance, Theater und Medien ihre Lebensrealitäten und lernen, individuelle Erfahrungen mit künstlerischen Mitteln zu interpretieren.

„Next Alphabet Crescendo“ ist die Weiterführung und gleichzeitig das Finale einer seit 2019 bestehenden Projektreihe im Werkhaus Krefeld.

The written word is not enough

Kulturzentrum BÜZ, Minden

FLINTA* im Kulturbereich sind nach wie vor unterrepräsentiert – insbesondere in ländlichen Räumen. Das Projekt „The written word is not enough“ möchte dem etwas entgegensetzen und führt jeweils sieben Poetry- und Song-Slams für FLINTA* durch. Begleitet wird die Veranstaltungsreihe von Schreib- und Songwriting-Workshops sowie einer ab-schließenden Podiumsdiskussion.

Beats & Riffs

Bollwerk 107, Moers

Musik verbindet, inspiriert und gibt Raum für kreativen Ausdruck. Das Projekt „Beats und Riffs“ bietet jungen Menschen die Möglichkeit, die digitale und analoge Musikproduktion zu verbinden und sich kreativ mit Musik auszudrücken. Durch Workshops, Netzwerkabende und Festivals wird die lokale Musikszene gestärkt. Junge Musiker*innen erhalten eine Plattform, um sich mit etablierten Akteur*innen zu vernetzen.

Mitmachen, Begreifen, Aneignen – Jahresprogramm der kulturellen Bildung und Teilhabe

Makroscope, Mülheim a.d. Ruhr

Kulturelle Bildung und kreativer Umgang mit Medien: Mit diesem Schwerpunkt möchte sich das Makroscope in vier Workshop-Reihen befassen. So wird es ein Angebot zur kreativen Gestaltung von Zines, Postern und Flyern geben. In einer Schreibwerkstatt für FLINTA* entstehen Kurztexte, Essays und Gedichte, die in einem Sammelband veröffentlicht werden. In einer Jam-Session wird gemeinsam vor Publikum musiziert – und gleichzeitig praktisch vermittelt, wie eigene Musikveranstaltungen umgesetzt werden können. Und im Kontext von wechselnden Ausstellungen bieten Künstler*innen Gesprächsformate und Workshops rund um ihre jeweiligen künstlerischen Schwerpunkte an.

Mehr selbermachen

Ringlokschuppen, Mülheim a.d. Ruhr

„Mehr selbermachen“ umfasst drei partizipative Projekte: In der offenen Werkstatt „Selbermachen“ wird der Ringlokschuppen einmal wöchentlich für Jugendliche geöffnet und durch verschiedene Programme zugänglich gemacht. In „Selbertanzen“ wird generationenübergreifend eine zeitgenössische Tanzperformance entwickelt. Und „Selberlesen“ ist ein monatlich stattfindender Buchclub, der sich lose am Programm des Ringlokschuppen orientiert.

Generationen im Dialog – Theater verbindet

Theater am Schlachthof (TAS), Neuss

Das Projekt „Generationen im Dialog“ schafft eine künstlerische Brücke zwischen zwei Laiengruppen des TAS, die bisher wenig Kontakt hatten: dem Jungen.TAS (18–27 Jahre) und den Herbstfaltern (ab 70 Jahren). Durch wöchentliche Workshops, gemeinsames Theaterspiel und Improvisation werden Themen generationenübergreifend erkundet. Inspiration und Voneinander-Lernen stehen hier im Mittelpunkt.

Have More Fun – Performative Experimente und Workshops im kitev-Leerstand und in der Unterhaus-Galerie

kitev, Oberhausen

In den letzten Jahren ist mit „Have Fun“ am kitev ein kulturelles Bildungsangebot für eine wachsende transkulturelle Community entstanden. Die Fortsetzung „Have More Fun“ ermöglicht kreative monatliche Workshops durch professionelle Kulturschaffende und neue Teilprojekte, die durch talentierte Community-Mitglieder entstehen. In zwei Ausstellungen werden die Exponate lokaler Künstler*innen und die in den Workshops entstandenen Werke präsentiert.

Kumpels, Kunst und kulturelle Bildung: Jugendkultur am Fliesentisch

Druckluft, Oberhausen

Bei dem Projekt „Kumpels, Kunst und kulturelle Bildung“ geht es um die Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen. Herzstück ist ein wöchentlich stattfindendes gemeinsames Essen, bei dem Besucher*innen des Druckluft mit Künstler*innen in den Austausch gehen. Außerdem ist ein Filmprojekt geplant – vom Drehbuch-Schreiben bis zur Premierenfeier – und eine Reihe Vorträge und Diskussionen. Im Kreativ-Café finden verschiedene künstlerische Workshops statt und ein junges Queer-Kollektiv bietet die Möglichkeit, Erfahrungen bei der Veranstaltungsorganisation zu sammeln.

Speak Up! – Deine Meinung zählt!

Kraftstation, Remscheid

Orte der Begegnung für Jugendliche schwinden vielerorts – kein Wunder, dass sich viele von ihnen mehr Möglichkeiten zur Beteiligung wünschen. Das Projekt „Speak up! – Deine Meinung zählt!“ reagiert auf diesen Bedarf. Es möchte junge Menschen durch kreative Workshops wie Musikprojekte und Theateraufführungen mit Diskussionsrunden ermutigen, ihre Gedanken und Wünsche zu reflektieren, klar zu formulieren und selbstbewusst zu vertreten.

Kulturelle Bildung gegen Einsamkeit

die börse, Wuppertal

Einsamkeit ist ein hoch aktuelles Thema, das alle Generationen betrifft. In diesem Projekt soll es aus vier künstlerischen Perspektiven beleuchtet werden: So erarbeitet das Junge Ensemble des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters mit neuen Teilnehmenden ein abendfüllendes Programm. Grundschulkinder einer Offenen Ganztagsschule drehen einen Film zum Thema Einsamkeit. Erwachsene Menschen erforschen dieses Gefühl mit Techniken des Tanzes. Und Mädchen, Frauen und FLINTA* finden in einer Mischung aus Poetry-Slam und Performance-Kunst zu einem starken, individuellen Ausdruck.

Dreaming of: Kinderkunsthaus

Loch, Wuppertal

Dieses Projekt befasst sich mit der Konzeption eines Kunsthauses für Kinder im Vor- und Grundschulalter sowie ihre Familien. Fünf Pilotveranstaltungen verbinden Ansätze aus Musik, bildender Kunst, Theater, Tanz und Literatur zu einem ganzheitlichen Programm. Ein interdisziplinäres Team aus Künstler*innen und Kunstpädagog*innen sorgt für spartenübergreifende Verbindungen. Ein künstlerisch-partizipativer Workshop erarbeitet mit Kindern und Familien erste Visionen eines Kinderkunsthauses.