Ein Rückblick auf die Kulturkonferenz Südwestfalen

Unter dem Motto „ALLE FÜR KULTUR – gemeinsam Verantwortung für Kultur übernehmen“ fand am 03.04. die Kulturkonferenz Südwestfalen statt. Einen Tag lang diskutierten Teilnehmende aus Kunst, Kultur, Politik und Verwaltung über aktuelle Herausforderungen in der Kultur: Der gesellschaftliche und demografische Wandel insbesondere in ländlichen Räumen wie Südwestfalen und sein Einfluss auf die Kulturarbeit standen dabei ebenso im Fokus wie die vielerorts schrumpfenden Kulturetats. Immer wieder ging es dabei auch um Handlungsansätze und Lösungsstrategien, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Kulturpolitische Debatte

Bei dem kulturpolitischen Gespräch auf dem Podium diskutierten Ina Brandes (Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen), Marco Voge (Landrat Märkischer Kreis), Jörg Schönenberg (Bürgermeister der Gemeinde Schalksmühle) und Dr. Stephanie Arens (Südwestfalen Agentur) mit Susanne Boecking (Kulturregion Südwestfalen) und Cynthia Krell (Südwestfalen Agentur) über die Kultur als Gemeinschaftsaufgabe von allen Akteur*innen. Herausgestellt wurde, wie tief Fördermittel für die Regionalen, die Dritten Orte oder das Regionale Kulturprogramm ins Land greifen, um die Zusammenarbeit untereinander zu befördern. Allerdings erst wenn professionelle Strukturen aufgebaut werden können, entsteht nachhaltige kulturelle Teilhabe. Und wenn diese als Instrument der offenen Mitgestaltung verstanden wird, entstehen auch demokratiestärkende Diskurse.    

Dreamteam Kultur und Demokratie

Verschiedene Labore gingen anschließend stärker in die Praxis und suchten in kleineren Runden nach Ideen, Strategien und konkreten Verbündeten für herausfordernde Themen, die viele Akteur*innen aus Kunst und Kultur aktuell beschäftigen.

Eines dieser Kulturlabore leitete Heike Herold (Geschäftsführerin von Soziokultur NRW) gemeinsam mit Catalina Rojas Hauser (Geschäftsführerin des Kulturrat NRW). Im Kulturlabor „Dreamteam Kultur und Demokratie diskutierten sie mit etwa 30 Teilnehmenden aus Politik und freier Kulturszene in zwei Runden sehr lebhaft über aktuelle Fragen: Welchen Beitrag können Kunst und Kultur für eine funktionierende Demokratie leisten – und umgekehrt: Was kann und sollte die Demokratie zum Schutz der künstlerischen Freiheit tun?

Staatliche Förderung, aber auch die Anerkennung von Gemeinnützigkeit sind beispielsweise wichtige Instrumente, um die Kunstfreiheit innerhalb einer Demokratie zu unterstützen. Dabei geht es auch um die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die für eine Teilhabe und Mitgestaltung von Kultur auf politischer Ebene geschaffen werden müssen. Sowohl in den kulturellen als auch in demokratischen Prozessen gilt es, die Selbstwirksamkeit und das Aushandeln immer wieder aufs Neue zu würdigen. Dazu bedarf es auch einer Lobbyarbeit für die Kultur, die auf einer demokratischen Grundhaltung beruht.

Konstruktiver Austausch

Ein herzliches Dankeschön geht an Susanne Boecking (Kulturregion Südwestfalen) und Cynthia Krell (Südwestfalen Agentur), die die Konferenz konzipiert und als ausgewiesene Kultur- und Regionale-Expert*innen diesen Tag moderiert und begleitet haben. Die Gäste fühlten sich gut aufgehoben in dem Dritten Ort 8Giebel, der von Silke Scharpe geleitet wird.