Düsseldorf zeigt, wie es geht: Anders als in vielen anderen Städten in NRW werden die Zuschüsse für die freie Szene erhöht. “Wir können nicht nur Oper, sondern auch freie Szene”, so das Eingangsstatement der Kulturdezernentin Miriam Koch bei der Etat-Sitzung des Kulturausschusses. Gut eine Million Euro mehr für die freie Szene wurde dann fraktionsübergreifend im Kulturausschuss beschlossen. Außerdem wurden längerfristige Fördervereinbarungen inkl. Dynamisierung angekündigt. Mehrere Jahre lang waren die Zuschüsse an rund 100 Institutionen und Projekte der freien Szene nicht angepasst worden.
Wie kam es dazu?
Materielle Grundlage für diese positive Entscheidung sind sicherlich gute Gewerbesteuereinnahmen in Düsseldorf sowie im schwarz-grünen Kooperationsvertrag schon vor vier Jahren formulierte Ziele. Wichtig war aber ebenso die Kritik an den hohen Kosten für eine neue Oper, die in Düsseldorf gebaut werden soll. Dies brachte die Frage auf, warum einerseits Hunderte Millionen Euro für eine sehr spezielle Kultursparte bereitgestellt werden, während gleichzeitig die freie Szene mit einem „leider nicht mehr Geld da!“ abgespeist wird. Dieser Aspekt war immer wieder auch Thema in Gesprächen mit der Stadt – und ist insofern ein gutes Beispiel für gelingende Lobby-Arbeit.
Das Umdenken der Stadt Düsseldorf ist klug und weitsichtig – und es zeigt: Es geht, wenn man nur will.