Von Heike Herold

Diese Woche lud die Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus zur Demokratiekonferenz. Unter dem Titel „In Bewegung – Bündnisse für Demokratie“ nutzten viele Akteur*innen in der VHS Hamm die Gelegenheit zur Vernetzung: Hier kamen zivilgesellschaftliche wie staatliche Demokratieverstärker*innen zusammen, die sich teilweise erstmalig begegneten. Hilfreich dafür waren die Inputs und Gespräche über Bündnisarbeit, Empowerment und gesellschaftliche Visionen u.vm.

Die Bedeutung der Konferenz angesichts der Jahrestage des radikalen Angriffs der Hamas auf Israel oder des antisemitisch und rassistisch motivierten Terroranschlags in Halle machten in ihren Einführungsworten Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm, und Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, deutlich. Saraya Gomis aus dem Expert*innenrat Antirassismus der Bundesregierung sprach sich für eine visionsgebende Strategie in der Arbeit gegen Rassismus und Rechtsextremismus aus – anstelle eines 89-Punkte-Plans.

Autor und Kurator Max Czollek beendete den Vormittag besonders eindrücklich – weil nahbar, verletzlich und unfassbar klug – mit kritischen Gedanken über eine fehlgeleitete Erinnerungskultur: Diese sei zu viel oft von Symbolpolitik geprägt, statt von der wirklichen pluralen Gesellschaft. Mit Blick auf die Opfer von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung und deren Nachkommen unterstrich Czollek, wie wichtig es sei, ihnen zuzuhören und eine Stimme zu geben.

Auf der Landesdemokratiekonferenz kommen jährlich die wichtigsten zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteur*innen der Präventions- und Interventionsarbeit in Nordrhein-Westfalen zusammen. Ausrichter ist die Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus, die in der Stabsstelle „Prävention gegen Antisemitismus, politischen und religiösen Extremismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft verankert ist.