Gemeinsames Positionspapier der Bundesstiftung Baukultur, des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), dem LiveMusikKommission Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V. und des Bundesverbands Soziokultur e.V. unter Mitwirkung von Christian Popp (LÄRMKONTOR GmbH)

Ausgangslage

Live-Musikspielstätten und soziokulturelle Einrichtungen sind ein integraler Baustein des kulturellen Lebens in Städten und Gemeinden. Als wichtige Experimentier-, Bildungs- und Begegnungsräume in der Stadt sind sie elementarer Bestandteil nutzungsgemischter Quartiere.

Sie sind als Kultureinrichtungen sowohl Wohnfolgeeinrichtungen als auch Standortfaktor. Ihr Erhalt als Orte der Identifikation liegt im Interesse funktionsgemischter Städte und häufig im Interesse des kulturellen Standortmarketings.

Musikclubs entstehen traditionell in ehemals industriell oder gewerblich geprägten Stadtarealen. In den wachsenden, sich zunehmend verdichtenden Ballungsräumen führt heranrückend Wohnbebauung im Zuge der Innenentwicklung immer wieder zu Konflikten, die letztlich zwischen Musikspielstättenbetreibern und Anliegern ausgetragen werden.

Bodenwertzuwächse durch Wohnen setzen Musikclubs doppelt unter Verdrängungsdruck. Teilweise müssen alteingesessene Einrichtungen schließen, alternative Standorte bekommen keine Genehmigung, um zukünftigen Konflikten aus dem Wege zu gehen.

Um den Erhalt und die Entwicklung von Musikstätten als wichtigen Bestandteil der kulturellen Standortprägung und Daseinsvorsorge nicht zu gefährden und gleichzeitig die Wohnqualität in der Nachbarschaft nicht zu beeinträchtigen, müssen der planungsrechtliche Status und darüber auch die Akzeptanz verbessert werden. Darüber hinaus sollte es im Interesse der Städte und Standorte sein, die Ansiedlung und den weitestmöglichen Erhalt aktiv zu gestalten und das Potential kultureller Angebote zu erkennen und frühzeitig in die Planung einzubeziehen – im Sinne der funktionsgemischten Stadt, entsprechend der Leipzig Charta zur nachhaltigeeuropäischen Stadt.

Aber auch für die Entwicklung und Wiederbelebung von Mittelstädten und strukturschwachen oder ländlichen Regionen kommt dem Vorhandensein von kulturellen und soziokulturellen Orten eine entscheidende Aufgabe zu. Da sich Musikclubs überwiegend an ein junges Publikum wenden, kommt ihnen als zentrales Angebot bei den Bestrebungen der Regionen, die von Wegzug geprägt sind, für eine Wiederbelebung und Rückkehr eine besondere Bedeutung zu.

Unter dem folgenden Link findet Ihr das gesamte Positionspapier zum Download auf der Seite der Livemusikkommission. Das Papier ist umfangreich, eine Beschäftigung damit lohnt sich unbedingt.

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LiveMusik Kommission

Die LiveMusikKommission (kurz: LiveKomm) ist das Netzwerk der Netzwerke für Musikspielstätten in Deutschland.
Sie dient als bundesweites und internationales Sprachrohr für die hiesige Livemusik- und Clubszene. Als zentraler Akteur setzt sie sich mittels Lobbyarbeit, Austausch und Vernetzung für vielfältige Livemusik- und Clublandschaften ein.


Auf ihrer Internetseite findet man relevante Informationen und natürlich die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme.

Beitragsbild: www.livemusikkommission.de