Am 16./17.09.2022 findet in der shakespeare company in Bremen eine Tagung zum Thema Nachhaltigkeit in der Kultur statt. Diskutiert wird unter anderem, was Theater, Museen, Orchester, Soziokultur etc. tun können zur Verringerung ihres CO²-Fussabdrucks.

Ausgangslage

Klima- und Umweltschutz ist auch im Kultursektor angekommen: In der Musik, im Schauspiel und Tanz, in Filmen, Literatur oder Bildender Kunst regen Künstler*innen verschiedener Sparten ihr Publikum an, über den Klimawandel und Umweltverschmutzungen zu reflektieren und aktiv zu werden für einen gesünderen Planeten.
Auch viele renommierte Wissenschaftler*innen und Forschungszentren nutzen mittlerweile künstlerischästhetische Methoden für multisensorische, innovative Wissenschaftskommunikation über Klima- und Umweltschutz-Themen. Um sich nicht dem Verdacht von „Greenwashing“ („nur vom Klimaschutz reden, aber nicht auch klimafreundlicher handeln“) auszusetzen, kann es im Kultursektor nicht nur darum gehen, Klima- und Umweltschutz allein künstlerisch zu verhandeln. Dieser Sektor muss sich auch seiner Verantwortung für mehr Umwelt- und Klimaschutz im Produktionsprozess bewusst zu werden, um den eigenen CO2-Fußabdruck entsprechend zu reduzieren (Betriebsökologie). Maßnahmen können die Erstellung einer eigenen Klimabilanz und folglich klimafreundliche Sanierungen von Gebäuden, energiesparende elektrische Beleuchtungs- und Heizsysteme, Reduzierung von Transportwegen, die Nutzung klimafreundlicherer Transportalternativen und die Wiederverwertung von Materialien sein.
Um klimafreundlichere Alternativen praktikabel und finanzierbar für den Kultursektor zu machen, muss (kommunale) Kultur-Verwaltung und -Förderung entsprechende Infrastruktur ideell und finanziell unterstützen.
„Green Culture“ ist daher ein intersektionales Thema, das gemeinsam von Kulturinstitutionen, Künstler*innen, Umweltverbänden, Kultur- und Umwelt-Politik, öffentlichen und privaten Förderern und der (Kultur-)Verwaltung vorangetrieben werden muss, um effektiv und glaubwürdig zu sein.

Ziele der Bremer Green Culture-Konferenz

  • Vorstellung geeigneter künstlerischer Narrative, um die Öffentlichkeit und den Kultursektor selbst für mehr Umwelt- und Klimaschutz zu sensibilisieren
  • Kenntnisse vermitteln, was konkret in den Kulturinstitutionen getan werden kann, um die eigene Klimabilanz zu verbessern („Betriebsökologie“)
  • Informationen Förderstrukturen für „Green Culture“ (künstlerische Projekte & Aspekte von Betriebsökologie) – Stiftungen, Förderprogramme der öffentlichen Hand, unterstützende Strukturen in (Kultur-)Politik und (Kultur-)Verwaltung
  • Vernetzung von Akteur*innen im Land Bremen, um das Thema „Green Culture“ diskursiv zu vertiefen wie auch praktisch umzusetzen
  • Vereinbarung von nächsten Schritten, um die Thematik „Green Culture“ in Bremen voranzutreiben

Zielgruppe

Künstler:innen aller Sparten; Künstlerisches, technisches und Verwaltungs-Personal von Kulturinstitutionen; kommunale (Kultur-)Verwaltung, Umwelt- und Kultur-Politiker:innen; Institutionen von Kulturförderung (z.B. Stiftungen). Neben Bremer*innen sind auch interessierte Teilnehmende aus dem restlichen Bundesgebiet zu der Tagung eingeladen.