Internationales Symposium | 24.06.2022 | Düsseldorf

Wie verändern wir das Theater so, dass mehr Zugänge für Menschen mit Behinderung in den Bereichen Personal, Programm und Publikum entstehen? Das ist die Leitfrage des international besetzen Symposiums ALL IN am Freitag, den 24. Juni 2022, in Düsseldorf.

Bei ALL IN 2022 wird es nicht nur um barrierefreien Zugang gehen, sondern auch um die Frage, was sich ändern muss, damit mehr behinderte Menschen am Theater arbeiten können – sowohl auf als auch hinter der Bühne. Welches Wissen und welche Kompetenzen müssen dafür Mitarbeitende in Regie, Dramaturgie, Technik und Ausstattung aufbauen? Welche strukturellen Voraussetzungen braucht es und welche Veränderungen in den Arbeitsweisen? Und wie müssen Theaterstücke und Aufführungen gestaltet sein, damit Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen sich davon angesprochen fühlen und ins Theater gehen?

Bereits zum vierten Mal veranstalten Un-Label – Performing Arts Company und kubia, das Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und Inklusion, das Symposium ALL IN gemeinsam, diesmal in Kooperation mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem asphalt Festival Düsseldorf.

Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, und Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, eröffnen das hochkarätig besetzte Programm. In Vorträgen, Werkausschnitten, Gesprächsrunden und Workshops zeigen Theaterschaffende aus dem In- und Ausland, welche Ansätze gut funktionieren, damit zum Beispiel Schauspieler*innen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt zusammenarbeiten können. Bei ALL IN erhalten Theaterleute aus den Bereichen Regie, Dramaturgie, Technik, Kostüm und Ausstattung Anregungen für ihre eigene Arbeit. Ebenso angesprochen sind Menschen, die in Kulturorganisationen, Wissenschaft, Kulturverwaltung oder Kulturpolitik arbeiten.

Die britische Dramaturgin Kaite O´Reilly spricht in ihrer Keynote über das Potenzial der Gleichstellung von Schauspieler*innen mit Behinderung für die ästhetische und strukturelle Fortentwicklung von Bühnenschaffen. Wie das konkret aussehen kann, zeigen Rimini Protokoll und die Münchner Kammerspiele ausgehend von den Produktionen „Chinchilla Arschloch, waswas“ und „Effingers“.

Anschließend sprechen Vertreter*innen des Düsseldorfer Schauspielhauses und Inklusions-Berater*innen von Access Maker über Fragen des Strukturwandels für den Theaterbetrieb. In Workshops am Nachmittag geht es dann um alternative Dramaturgie-Ansätze und gleichberechtigte Formen der Zusammenarbeit von Schauspieler*innen mit und ohne Behinderung, um Kostüme und Bühnenbilder für diverse Körper und digitale Übersetzungsverfahren von Bewegung in Klang und Klang in Bilder, ebenso wie um individuelle Lösungen technischer Barrierefreiheit und die Erarbeitung von Live-Audiodeskriptionen und Touch Tours.

Barrierefreiheit

Das komplette Programm einschließlich der Abendveranstaltung findet in architektonisch barrierefreien Räumen statt. Für das Diskursprogramm bieten wir – auch im Livestream – Simultan-Übersetzungen Englisch–Deutsch und in Deutsche Gebärdensprache (DGS) an sowie eine Audiodeskription an. Bei den Workshops stehen Simultanübersetzungen Englisch–Deutsch und in DGS nach vorheriger Anmeldung zur Verfügung. Im Abendprogramm bieten wir für die Produktion SCORES THAT SHAPED OUR FRIENDSHIP Audiodeskription und Simultan-Übersetzung in DGS an. Das musikalische Programm wird reaktiv visualisiert. Der Eintritt für Assistent*innen ist frei. Zusätzlich setzen wir persönliche Assistent*innen zur individuellen Unterstützung von Teilnehmenden ein und stellen bei Bedarf für Menschen mit Mobilitätseinschränkung einen Shuttle-Service zwischen den Workshop-Räumlichkeiten bereit.